Das Schloss Montjuïc erhebt sich majestätisch auf dem Gipfel des Hügels, der an der Plaça Espanya beginnt (wo das MNAC und der Magische Brunnen liegen). Es gehört zu den besten Orten in Barcelona und lockt auf großer Höhe mit einem spektakulären Panoramablick über die Stadt.
Das Schloss Montjuïc: ein bisschen zur Geschichte
Das Castell de Montjuïc wurde nach dem 184,8 Meter hohen Hügel benannt, auf dessen Gipfel es emporragt. Beim heutigen Schloss handelt es sich um eine Festung aus dem 18. Jahrhundert, die über ein ursprüngliches Bauwerk aus dem 17. Jahrhundert errichtet wurde. Die Festung diente als Druckmittel im Spanischen Erbfolgekrieg und wurde 1808 von den Truppen Napoleons besetzt. Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde sie noch als Gefängnis und Hinrichtungsstätte für politische Oppositionelle genutzt.
In diesem Schloss auf dem Hügelgipfel ließ der spanische Diktator Francisco Franco den Anführer der katalanischen Unabhängigkeitsbewegung, Lluis Companys i Jover, gefangen halten, foltern und hinrichten, nachdem dieser in Frankreich von den Nazis gefasst und an Francos Regime ausgeliefert worden war.
Das Schloss diente bis 1960 als Militärgefängnis. Im Juni 1963 wurde es von Franco als Militärmuseum eingeweiht. Diesen Status behielt es bis 2009, obwohl die Transición, die spanische Übergangsphase zur Demokratie, zu diesem Zeitpunkt bereits mehr als 30 Jahre zurücklag. Erst im Jahr 2008, als das Schloss in den Eigentum der Stadt Barcelona überging, wurde eine (für das postfranquistische Barcelona) seltene Statue des Generals Franco entfernt.
Zurzeit arbeitet die Regierung von Barcelona daran, Räume für Performances sowie soziale und kulturelle Aktivitäten in der Festung zu schaffen. Außerdem soll es in Zukunft auch Ausstellungsräume geben, in denen die Geschichte des Schlosses aufgearbeitet wird.
Die Gärten
Wenn man erst einmal oben am Schloss angekommen ist, hat man vielleicht Lust, auf den schönen grünen Wiesen eine Pause einzulegen. Hier kann man hervorragend ein kleines Picknick mit Getränken und Snacks veranstalten. Wir würden empfehlen: eine Flasche Wasser, spanischen Käse oder Schinken sowie Pa amb tomaquet (mit Tomate/Knoblauch eingeriebenes und mit Olivenöl beträufeltes Brot).
Nach der Verschnaufpause kann man die Gärten des Schlosses auf eigene Faust erkunden. Hier erwarten einen berühmte Skulpturen wie die ‚La Fetilitat’ von Josep Clarà mit ihren schneeweißen Kurven oder die ‚La Pomona’ von Pau Gargallo, die eine seltsam herausfordernde Haltung einnimmt und Äpfel in ihrem Rock sammelt. Auf dem Weg kommt man an Kanonen vorbei, die ein gutes Fotomotiv bieten. Vom Aussichtspunkt Alcalde und der Explanada de Miramar genießt man einen weiten Blick über den Industriehafen von Barcelona. Der Aussichtspunkt besticht zudem durch seinen kunstvollen Mosaikboden aus Keramik und Glas – ein wahrer Blickfang.
Das Schloss
Nach dem Spaziergang rund um das Anwesen gelangt man über eine Zugbrücke und eine Steintreppe auf die großen Dachterrassen des Schlosses, die einen spektakulären Blick auf Barcelona und den Horizont bieten. Über viele Jahre hinweg war dieses märchenhafte, mit Efeu überzogene Schloss ein Ort des Grauens, an dem Menschen ihrer Freiheit, ihrer Würde und ihres Lebens beraubt wurden.
Doch heute ist die hoch über der Stadt gelegene Festung nicht nur ein Symbol für die dunkle Vergangenheit der Stadt, sondern auch für den Weg, den Barcelona seitdem zurückgelegt hat – für alle sichtbar, damit es niemand vergisst.
Anfahrt
Einerseits kann man mit der U-Bahn bis zum Bahnhof Parallel und anschließend mit der Seilbahn (Funicular) zum Parc de Montjuïc fahren. Viele ziehen es jedoch vor, zur Plaça Espanya zu fahren und den Gipfel des Hügels von dort aus zu Fuß zu erklimmen. Wer sich für den Weg zu Fuß entscheidet, kommt auch am Palast Montjuïc und dem Magischen Brunnen vorbei. Je höher man kommt, desto schöner wird die Aussicht auf die Plaça.
Öffentliche Verkehrsmittel
U-Bahn nach Parallel + Funicular FM-Parc de Montjuïc bis zum Parc de Montjuïc/ Buslinie
13, 55, 150
Öffnungszeiten
Von Oktober bis 31. März: Montag – Sonntag, 09:00 bis 19:00 Uhr
Von April bis 30. September: Montag – Sonntag, 09:00 bis 21:00 Uhr
Eintritt: kostenfrei